In vielen Büros hängen seit Jahren Cartoons, die sich in leicht abgewandelten Varianten
dem Thema Zukunft widmen. Eines der bekanntesten ist sicherlich der folgende: “Lächeln!

Es könnte schlimmer kommen. Und es kam schlimmer!!“ Wohl noch nie in der jüngeren
Geschichte Deutschlands und Europas traf dieser Cartoon besser zu als in den vergangenen
Wochen und Monaten. Und die Menschen fragen sich zu Recht, ob sie inzwischen in einem
Tollhaus sitzen, einer Tragödie shakespeareschen Ausmaßes beiwohnen oder sich die
Europäische Union (EU) endlich auf dem Weg ordnungspolitischer Handlungsfähigkeit
befindet. Vor allem aber dämmert es den Bürgern, dass sie für längere Zeit die schweren
Lasten zu tragen haben, die ihnen die einst als Friedensgemeinschaft angedachte Union nun
aufbürdet. Denn bei aller wirtschaftlichen Verzahnung wollte die EU mit der Einführung
des Euro der Welt beweisen, dass in der “Alten Welt“ eine tiefgreifende wirtschafts- und
finanzpolitische Entscheidung wie der Euro ohne politischen Überbau möglich ist, was in der
Konsequenz nichts anderes bedeutet als die Quadratur des Kreises.

Die Wirklichkeit ist aber stärker als potemkinsche Dörfer und phantastische Träumereien,
die im Theater oder in der Oper ganz gut aufgehoben sind. Und bekanntlich formt in erster
Linie die Wirklichkeit den allgegenwärtigen Alltag, gestaltet ihn und hält die Menschen in
Bewegung, erzeugt dabei reale Wünsche, die öfter als man denkt sogar wahr werden. Der
Wunsch, im eigenen Heim zu wohnen, hat im Laufe der Jahre beträchtlich zugenommen,
auch wenn Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch immer nur
einen Platz im Mittelfeld einnimmt. Aber der Trend zum eigenen Wohnraum hält an, und
angesichts der mehr als schwierigen politischen und verfassungsrechtlichen Problemlagen auf
europäischer Ebene wird ein Ort der Selbstbestimmung wichtiger denn je. Nichts eignet sich
besser dafür als die eigenen vier Wände, die mehr sind als sexy. Sie sind ein Wert an sich, und
erfüllen insbesondere im täglichen Einerlei Schutzfunktionen, um diesen Alltag bewältigen zu
können.

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