In Zeiten wirtschaftlicher Schieflagen ist der Kauf einer Immobilie beliebter denn je.
Während an den Finanzmärkten niemand so genau weiß, was wann passiert, bringt ein Haus noch immer das sichere Gefühl eines bleibenden Wertes mit sich. Trotzdem sollte man beim Kauf auf einige Punkte achten, denn wer einen zu hohen Preis bezahlt, ärgert sich später. Ein paar Fehler lassen sich ohne großen Aufwand ganz einfach vermeiden.

Erster Fehler: Kaufen ohne Besichtigung

In den Broschüren sieht immer alles ganz prima aus. Hochglanzfotos und eine entsprechende Belichtung machen selbst aus einer Bruchbude schnell eine kleine Traumvilla. Wenn dann noch Steuervorteile, Mieteinnahmen und ein unschlagbarer Preis hinzukommen, kann man schon in Versuchung geraten. Doch wer beispielsweise in Hamburg lebt und eine Immobilie in Berlin angeboten bekommt, sollte sich besser auf die Reise machen und sich das Objekt der Begierde genauer ansehen. Es wäre nicht der erste Fall, bei dem vor Ort eine empfindliche Ernüchterung einsetzt, die teuer werden kann.

Am besten macht man sich nicht alleine auf den Weg, sondern nimmt einen Fachmann
mit. Das kann ein Immobilienmakler sein, besser noch ist ein Sachverständiger für
Immobilienbewertung, der sich auskennt und genau weiß, worauf man achten muss.

Zweiter Fehler: Keine Sichtung der Unterlagen

Beim Handyvertrag ohne feste Vertragslaufzeit mag das Lesen der Unterlagen nicht so
wichtig sein, kann man doch schnell auch wieder aussteigen. Bei einer Immobilie sieht die
Sache dagegen anders aus. Zu den Unterlagen, die genau geprüft werden sollten, gehören
Mietverträge, Grundsteuerbescheid und Wohnflächenberechnungen. Aber auch Informationen darüber, ob es Baulasten oder Belastungen im Grundbuch gibt, die für den Käufer nachteilig sein könnten.

Dritter Fehler: Kaufen ohne Gutachten

Glaubt man dem Verkäufer, ist der Preis für die Immobilie selbstverständlich ein absolutes
Schnäppchen. Zu viel Leichtgläubigkeit sollte man jedoch nicht an den Tag legen, denn
letztlich geht es um Geld, das der Verkäufer durch den Käufer verdient. Die Beteuerungen
mögen also noch so glaubhaft und überzeugend sein, eine zweite Meinung ist in jedem Fall
zu empfehlen. Am besten lässt man sich ein professionelles Gutachten erstellen. Wenn bei der Besichtigung sowieso schon ein Sachverständiger für Immobilienbewertung mit dabei ist, ist es durchaus sinnvoll, sich von diesem auch ein aussagekräftiges Gutachten erstellen zu lassen.

Vierter Fehler: Kaufen unter Zeitdruck

Die Methoden der Verkäufer sind nicht immer ganz einwandfrei. Das gilt natürlich längst
nicht für alle, doch schwarze Schafe fühlen sich unter Immobilienverkäufern sehr wohl.
Kein Wunder, es geht um eine Menge Geld. Trotzdem sollte man sich niemals unter Druck
setzen lassen und sowohl die Immobilie selbst als auch alle Unterlagen genauestens prüfen
(lassen). Dann wird man auch später noch viel Spaß an der Investition haben. Ohne böse
Überraschungen.

Autor: Matthias Kirchner | kirchner-immobilienbewertung.de